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Wir gedenken Sally Perel und tragen sein Engagement als Botschafter für Frieden und Versöhnung weiter

Sally Perel überlebte mit einer Tarnung den Holocaust und verarbeitete erst vier Jahrzehnte nach Kriegsende seine frühen, verstörenden Erfahrungen in einer Biografie. Nun ist der gebürtige Deutsche im Alter von 97 Jahren in seinem Haus in Israel verstorben.

Wir hatten das große Glück, Sally Perel viermal auf unserem Campus als Gast und Botschafter für Respekt und Toleranz begrüßen zu dürfen. Während seiner Besuche schilderte Sally Perel mitreißend, wie er als jüdischer Junge die Identität des Volksdeutschen Josef Perjell annahm, die Schule der Hitlerjugend besuchte und bis zum Kriegsende täglich seine Enttarnung zu befürchten hatte. Ein Alptraum. Es gelang ihm dennoch, dem Nationalsozialismus und den Gräueltaten zu entkommen. Zuletzt erzählte Sally Perel 2019 unseren Campusschülern von seinem Schicksal und rief sie auf, sich als Botschafter für Respekt und Toleranz einzusetzen.

Diese Botschafterrolle nehmen wir sehr ernst, indem wir die Verantwortung für ein friedvolles und respektvolles Miteinander übernehmen und unsere Kinder und Jugendlichen auf dem Weg zu mündigen, toleranten, kritisch denkenden und aufgeschlossenen jungen Menschen begleiten. Nein zum Faschismus, nein zum Radikalismus, nein zu Intoleranz und Judenfeindlichkeit – das sind unsere essentiellen Überzeugungen. Denn das war Sally Perels Botschaft: sich gegen Rassismus, Fremdenhass und aufkeimenden Neonazismus einzusetzen. Als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ treten wir für eine Welt ein, in der die Gleichwertigkeit aller Menschen gelebt und jede Form von Diskriminierung abgelehnt wird.

Wir trauern um Sally Perel mit seinem unermüdlichen Einsatz gegen Hass, Rassismus und Antisemitismus. Er wird uns als Vorbild für Respekt und Toleranz in Erinnerung bleiben und in unserer Bildungsarbeit begleiten.

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Veröffentlicht
7. Februar 2023
Laura Sprave