Engagement, das verbindet: Interview mit Arne Olchers über unsere Partnerschule in Ghana
Arne Olchers, Lehrer an der Kreativitäts- und Ganztagsgrundschule auf unserem Campus, engagiert sich seit Jahren mit großer Leidenschaft für die Da Vinci International Model School in Accra, Ghana. Eigens dafür wurde der Förderverein School for Ghana e.V. gegründet. Die Schule bietet weniger privilegierten Kindern eine Bildungschance – und lebt vom Engagement vieler Menschen. Im Interview erzählt Herr Olchers, was im vergangenen Jahr mit Hilfe unserer Grundschüler und dem Förderverein erreicht wurde, welche Herausforderungen es gibt und warum ihn die Arbeit dort so berührt.
Arne, wie ist das Jahr 2024 für die Da Vinci International Model School verlaufen?
2024 war für unsere Partnerschule ein ruhiges, aber sehr erfolgreiches Jahr. Besonders stolz sind wir auf die Stabilität: Nur wenige Schüler haben die Schule gewechselt, und das Kollegium ist fast komplett zusammengeblieben. Auch die Versorgung der Kinder konnte trotz massiv gestiegener Lebensmittel- und Energiekosten aufrechterhalten werden. In Ghana ist es leider nicht selbstverständlich, dass Kinder regelmäßig ausgewogene Mahlzeiten bekommen – darum ist unser Schulessen so wichtig.
Gab es besondere Entwicklungen oder Projekte, die du hervorheben möchtest?
Ja, ein echtes Highlight war die Bohrung eines schuleigenen Brunnens. Trinkwasser ist in Accra oft schwer zugänglich und sehr teuer. Durch den Brunnen und eine neue Filteranlage haben wir jetzt sauberes Wasser direkt auf dem Schulgelände – das verbessert die Hygienebedingungen enorm. Auch eine neue, geflieste Zisterne und ein zusätzlicher Wassertank wurden eingerichtet. Es war eine große Investition, aber eine sehr nachhaltige.
Außerdem haben wir im Schulgarten ein neues kleines Projekt gestartet: eine Schneckenzucht. Schnecken sind in Ghana eine Delikatesse. Das Projekt zeigt den Kindern nebenbei, wie sie selbst Geschäftsideen entwickeln können.
Was konnten die Spendengelder noch bewirken?
Neben dem Brunnenbau haben wir neue Möbel und Materialien angeschafft, z. B. neue Schultische. Diese neuen Tische sind groß und stabil, damit die Kinder besser lernen und bequem arbeiten können – etwas, was wir als selbstverständlich nehmen. Ein besonders bewegender Fall war der von Asamawu, einer Schülerin, die an Krebs erkrankte. Durch eine private Spende konnten wir ihre Operation und Nachbehandlung finanzieren. Zudem erhalten ihre drei kleinen Brüder jetzt Vollstipendien. So wird die Familie nicht zusätzlich belastet. Solche Geschichten zeigen, wie direkt Hilfe wirken kann.
Wie bleibt der Kontakt zwischen uns in Nauen und Accra lebendig?
Unsere Schüler hier am Campus engagieren sich immer wieder, z. B. durch Aktionen auf dem Adventsbasar. Auch dieses Jahr haben sie durch eine Tombola Spendengelder gesammelt, die direkt der Partnerschule zugutekamen. Solche Verbindungen machen unser Engagement lebendig und zeigen, dass wir Teil einer größeren Gemeinschaft sind.
Was wünscht du dir für die Zukunft?
Ich wünsche mir, dass wir den Austausch weiter ausbauen können – vielleicht ja sogar einmal mit gegenseitigen Besuchen! Vor allem aber hoffe ich, dass wir weiterhin helfen können, jungen Menschen durch Bildung neue Perspektiven zu eröffnen.
Vielen Dank für das Gespräch und deine Zeit.
Auch während der Woche des Lesen 2025 starten unsere Grundschüler wieder eine große Spendenaktion: sie organisieren einen Bücherbasar. Dieser findet dann am 7. und 8. Mai im Mittagsband statt und wird vom Profil „Umwelt und Gemeinschaft“ der Jahrgänge 5 und 6 organisiert.
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