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Vom Amazonas ans Meer

Internatsreise ins Peenetal

Blau, grün und gelb tauchen die kleinen Blockhäuser zwischen die Bäume auf. Wir befinden uns nicht irgendwo in den skandinavischen Wäldern, sondern in der Flusslandschaft Peene. Und die Blockhäuser mit ihren vier Zimmern sowie Aufenthaltsraum waren in diesem Sommer die Unterkunft für zwanzig Internatskinder und ihre drei Betreuer während der Ferienreise in die Jugendherberge Muchin. Diese liegt idyllisch in einer ländlichen Umgebung kurz vor der Insel Usedom. „Nun ja, einen Punkt Abzug gibt es für den kleinen Murchiner See. Das ist doch mehr ein Schlammloch“, meint Mike Derdulla, „aber dafür liegt ja die Ostsee vor der Tür, so dass wir dort oft Baden konnten. Außerdem gibt es in der Umgebung noch einen schönen Badesee.“

Auch in diesem Jahr trafen Natur und Kultur während der täglichen Ausflüge wieder aufeinander. Natürlich war das nahegelegene Peenemünde mit seinem Historisch-technischen Museum, in der es eine Sonderausstellung über die Versuchsanstalten und die Luftfahrt zu sehen gab, sowie seinem Kraftwerk ein Muss. Doch für die meisten war der Ausflug zum Ozeaneum in Stralsund der Favorit. „Das war eigentlich viel zu groß, um sich alles an einem Tag anzusehen. Am eindrucksvollsten war für mich die Halle über die „Riesen der Meere“, wo man auf einer Liege entspannt die Gesänge der Buckelwale hören und dabei die Tiere der Tiefsee vom Mondfisch bis zum Blauwal betrachten konnte,“ so Mike.

Eine Art zu entspannen war am nächsten Tag auch die Fahrt mit dem Biberfloss auf der Peene. Sie wird auch das „Amazonas des Nordens“ genannt.  „Man konnte auf dem Floss die schöne Flusslandschaft gemütlich an sich vorbeiziehen lassen und das Gesicht in die Sonne strecken“, ergänzt Alex. Einen Biber bekam zwar niemand vor Gesicht. Aber hin und wieder war ein seltener Wasservogel zu entdecken.

Dass die Ferienreise nicht zu ruhig verlief und die Jugendherberge kein Ort der Stille blieb, dafür sorgten dann vor allem die jüngeren Internatskinder. Doch die „Herbergseltern“ blieben weiterhin nett und geduldig. Auch als sich bei den ausgiebigen Wasserschlachten hin und wieder mal eine der selbstgebastelten Wasserbomben vom Freien in eines der Zimmer „verirrte“.

Nach dem Abendbrot mit Hausmannskost spielten die Jungen vor den Blockhäusern Karten oder saßen mit Stockbrot am Lagerfeuer. Einige der Jungen fanden dann aber doch den Mut, mit den Mädchen unter Anleitung von Jördes Maltzahn neue Tänze einzuüben.

Torsten Krippner

Veröffentlicht
5. August 2019
Redaktion LDVC