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Unser Campusmusical: Sozialprojekt mal anders

Am Donnerstag, 9.6.23, war die Premiere des Campusmusicals „Jule Rapunzel“, ein Kindermusical für Kinder ab der Vorschule. Soweit alles normal. Auch die Stückauswahl lässt eine Musicalaufführung eines uns allen bekannten Stückes vermuten. Auch das erscheint normal. Wer aber in dieser Premiere gesessen hat, wird bestätigen, dass diese Aufführung alles andere als normal war.

Die Geschichte

Beginnen wir mit der Geschichte. Jule Ranzel von Funzelberg, gespielt von Kinga Wehrmann, ist eine selbstbewusste, selbstbestimmte Prinzessin, die die Dinge gerne selbst in die Hand nimmt, Probleme löst statt sie lösen zu lassen und genau weiß, was sie möchte und was nicht. Dies artikuliert sie auch, wie in dem Lied „Lasst mich in Ruhe“ mit den Worten „Ich sage, was ich meine, wann und wo und wie ich will!“.  Dazu gehören zum Bespiel nicht langweilige Ritterturniere, Samtkleider mit Rüschen, höfisches Benehmen oder überhaupt in einem Korsett aus Regeln leben. Viel mehr liegen ihr die
wirklich wichtigen Dinge am Herzen, wie regieren, unschuldige Drachen befreien
oder sonntags frische Haferbrötchen für Onkel Brunold backen. Und natürlich
Rapunzelsalat verspeisen – ihr absolutes Leibgericht.

In diesem recht freien Leben wird sie begleitet von ihren pferdischen Beratern Tante Adele und Onkel Brunold, gespielt von Romy Ilva Gabriel und Loreena Charlene Leimbach. Die beiden treuen Pferde haben alle Hände voll zu tun, um Jule den nötigen Freiraum zu gewähren und vor den acht Ministerinnen zu schützen. Diese haben nämlich ganz andere Pläne mit Rapunzel, angefangen mit einer strengen Benimmschule, wo sie lernen soll, wie man sich benimmt, wie man sich an Regeln hält und immer angemessene Worte wählt. Zudem haben sie Pläne für eine Hochzeit und laden die heiratswilligen Prinzen des Landes ein. Diese werden jedoch schnell von Rapunzel in die Flucht geschlagen – es genügt nur, vor ihnen sich mit Rapunzelsalat vollzustopfen und mit Krokodilen nachts im Schlossgarten zu schwimmen – und aus sichtlich schockierten Prinzen werden allesamt Reißausprinzen.

Warum der Prinz Lorenzo, gespielt von Alicja Daszkiewicz, letztlich ihr Herz erobert, erfahren wir u.a. in dem Lied „Liebe geht bekanntlich durch den Magen“. Aber seht selbst! Wer in dem ausverkauften Stück eine Karte hat, kann das Campusmusical unter der Regie von Sebastian Hocke und der musikalischen Leitung von Fritzi Hähnel dieses Wochenende noch erleben. Zudem besuchten die Kinder der Kita Kinderland das Stück.

Ein besonderes Sozialprojekt

Das Campusmusical ist seit 16 Jahren ein Sozialprojekt, um das gemeinschaftliche und zugewandte Miteinander unter den Kindern und Jugendlichen aus unterschiedlichen Altersstufen zu fördern. So auch in diesem Jahr: Der Besucher wird hineingezogen in eine bunte Welt aus einer neuen Interpretation des uns allen bekannten Märchens Rapunzel. Die Inszenierung des Regisseurs Sebastian Hocke lebt von den vielen Kindern und Jugendlichen, die, aus Kita, Grundschule und Gymnasium des Campus stammen, gemeinsam auf der Bühne stehen, singen, tanzen und spielen. Das ist wohl etwas Besonderes, wenn 48 Kinder im Alter von 5 bis 15 Jahren gemeinsam Theater spielen, miteinander agieren, aufeinander Rücksicht nehmen und einander helfen, nicht die nächste Szene zu verpassen. So sah man das ein oder andere Mal ein Kind dem anderen Kind etwas zuflüstern, damit der Einsatz nicht verpasst wird oder ein Kind improvisiert kurzerhand, weil ein anderes die Zeile vergessen hat.

Dank der geduldigen und kindgerechten musikalischen Leitung von Fritz Hähnel gibt es für jede Rolle passend Soloauftritte, Duette und tolle Chöre. Die Szenen sind mit vielen Details und gut durchdachter Symbolik von Anke Beutel, der Produktionsleitung ausgestattet – auch hier haben Kitakinder und Hortkinder unter der Leitung von Bianka Bayer und Nicole Mudring in langer Vorbereitung am Bühnenbild partizipiert und mitgearbeitet. Und zu guter Letzt leben die Lieder und Szenen auch von der musikalischen Begleitung einer Live-Band. Alles in allem ist die Premiere des Campusmusicals ein voller Erfolg gewesen.

Großer Dank für die vielen helfenden Hände hinter den Kulissen

Familie Gries, Familie Krafft, Familie Kunze, Familie Panzlaff, Familie Zeppan und wir danken besonders auch allen Musical-Eltern von 48 Musicalkindern für die tolle Unterstützung, die großzügigen Sachspenden, die Kuchen für die Aufführungen, die wunderbaren Kostüme und die viele Zeit. All das war wichtig für die Realisierung dieses Projektes. Vielen Dank auch an CURRY 36 und an Thomas Reich (Fotoatelier Reich Brandenburg an der Havel)!

Hier kann der Flyer heruntergeladen werden.

Veröffentlicht
13. Juli 2023
Laura Sprave