Coach im Klassenzimmer: Neue Ideen aus der Erasmusreise nach Palermo
Wir denken weiter – nicht nur in Sachen Digitalisierung und Didaktik, sondern auch in der Haltung gegenüber dem Lernen. Im Rahmen des Erasmus+-Programms reisten zwei Kolleginnen unserer Grundschule nach Palermo, um ihre Coaching-Skills zu erweitern. In der inspirierenden Weiterbildung „Emotional Intelligence and Coaching Skills for Teachers“ lernten sie, wie sie ihre Schüler emotional und motivierend noch besser unterstützen können.
Vom Lehrer zur Lernbegleitung
Die zentrale Idee des Kurses: Lehrkräfte sind heute weit mehr als reine Fachvermittler. Denn der klassische Frontalunterricht, bei dem die Lehrkraft spricht und die Klasse zuhört, ist längst aufgebrochen. Moderne Pädagogik setzt auf Dialog, Zusammenarbeit und individuelle Förderung. Lehrkräfte begleiten Lernprozesse, motivieren, stellen Fragen, geben Orientierung und unterstützen Schüler individuell. Ein „Coach“ zu sein bedeutet, Schüler nicht nur zu unterrichten, sondern sie auf ihrem Lernweg aktiv zu unterstützen – mit Fragen, Feedback, Gesprächen und echtem Interesse.
Emotionen verstehen – auch im Klassenzimmer
Ein zentrales Thema ist daher die emotionale Intelligenz. Lehrkräfte, die ihre eigenen Emotionen kennen und mit denen der Schüler bewusst umgehen, schaffen ein besseres Lernklima. Denn Lernen funktioniert nur dort gut, wo man sich wohl und verstanden fühlt. Dies wird gefördert durch die emotionale Bindung zu den Schülern. Unsere Kolleginnen erfuhren, wie sie durch gezielte Fragen und aktives Zuhören ihre Schüler auf ihrem Lernweg begleiten. Die Weiterbildung zeigte auch, warum diese Fähigkeit so wichtig ist und wie wir sie im Schulalltag fördern können.
Coaching ist eine Haltung – kein zusätzliches Fach
Im Kurs wurde schnell klar: Coaching ist keine Methode, die man mal eben „anwendet“, sondern eine Haltung. Es geht um Empathie, Vertrauen, Reflexion – und darum, den Menschen hinter dem Lernenden zu sehen. Somit war ein weiterer wichtiger Aspekt das Growth Mindset: die Haltung, dass Fehler nicht Misserfolge sind, sondern Chancen zum Lernen. Diese Sichtweise fördert Selbstvertrauen und Durchhaltevermögen bei den Schülern – und auch bei uns selbst.
Unsere Kolleginnen testeten dabei verschiedene Coaching-Tools wie Dixit Cards, Gefühlswürfel, Awareness Map, die Eisenhower Matrix und 6 Thinking Hats. Diese Methoden helfen dabei, das Lernen interaktiv und motivierend zu gestalten. Zu guter Letzt stand das Thema Feedback im Mittelpunkt. Das Üben verschiedener Techniken, um eine offene und wertschätzende Kommunikation im Klassenzimmer zu fördern, stand hierbei im Fokus.
Erasmus-Reise: Toller Input für unsere Arbeit
Diese Weiterbildung bot neben neuen Methoden und theoretischem Input auch Raum für den Austausch mit Kollegen aus ganz Europa und für persönliches Wachstum. Unsere Kolleginnen bringen viele Ideen mit zurück an unseren Campus und möchten einige Coaching-Elemente ganz konkret in das Lernen einbauen: durch gezieltere Gesprächsführung, stärkere Schülerbeteiligung und mehr Raum für persönliches Wachstum.
Wieder einmal wird deutlich, dass sich die Rolle der Lehrkraft verändert. Wenn wir Schüler nicht nur belehren, sondern begleiten, entsteht ein Lernen, das nicht nur Wissen vermittelt, sondern Selbstvertrauen, Verantwortung und Motivation stärkt. Die Erfahrungen aus Palermo zeigen: Ein „Coach im Klassenzimmer“ zu sein bedeutet nicht, alles neu zu machen – sondern bewusst, zugewandt und mutig neue Wege zu gehen.
Hier den ganzen Artikel „How to become the coach of your classroom“ lesen.





