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Bunt statt Grauland

Von Alina Laskowski, Praktikantin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

„Wir versinken nicht im braunen Sumpf, sondern leben auf einer bunten Wiese.“ Am Donnerstag, den 21. September 2017, fand auf unserem Campus das Fest „Schöner leben ohne Nazis“ statt. Der Campus vertritt eine klare Position gegenüber den Themen Rechtsextremismus und Ausgrenzung: „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“. Mit verschiedenen Workshops und Angeboten auch für die Jüngeren, wurden die Teilnehmer mit viel Spaß  an das Thema der kulturellen Vielfalt herangeführt. Unser Fest setzte ein klares Statement in Nauen! Nachdem vor zwei Jahren die Turnhalle des OSZ von Neonazis in Brand gesteckt wurde, teilte mir eine Mitschülerin mit, dass wir uns noch deutlicher gegen Rassismus und Ausgrenzung wehren und die Leute sensibilisieren müssen, und dieses Fest ein großer Schritt in die richtige Richtung ist. „Es ist wichtig, dass es solche Veranstaltungen hier in Nauen gibt, gerade wegen der negativen Vorgeschichten in den letzten Jahren! Das Fest vermittelt eine wichtige Message und auch die jungen Leute bekommen das mit!“

Unter dem Motto „Bunt statt Grauland“ wurden verschiedene Workshops angeboten. Doch was verstehen die Besucher der Veranstaltung eigentlich unter diesem Motto? „Bunt statt Grauland bedeutet für mich, dass jeder willkommen ist, egal welche Hautfarbe oder kulturellen Hintergrund er hat!“ „Das ist ein gelungenes Wortspiel! Es übt indirekte und berechtigte Kritik an unserer Gesellschaft aus“. „Das ist witzig gemacht und ein cleveres Obermotto für unser Zusammentreffen heute.“ So lauteten nur drei der vielen positiven Feedbacks über das Motto zur Veranstaltung.

In der Bibliothek wurden Diskussionen über Wahlplakate und Politik geführt. „Wir lassen uns leicht durch die Plakate beeinflussen und viele Wahlsprüche, gerade die von der AfD, bleiben leider im Kopf hängen“ Wie geht man mit Menschen anderer Kulturen oder Religionen um? Wer ist Deutscher und wer nicht? „Meine Eltern sind nicht in Deutschland geboren. Ich schon und ich fühle mich auch als Deutsche.“ Muss man in Deutschland geboren sein um sich als Deutscher zu fühlen oder anerkannt zu werden? Muss man einen Lebensstil wie die Deutschen führen oder einfach nur der deutschen Sprache mächtig sein? Diese Fragen stellten sich die Workshop Teilnehmer und kamen zu einem eindeutigen Statement: „Wir sind doch alle gleich, keiner soll ausgeschlossen werden nur weil er anders aussieht oder aus einem anderen Land kommt. Im Endeffekt kommt es nicht darauf an ob deutscher Herkunft oder nicht, wir sind alle Menschen!“

In der Aula fand ein Hip Hop Workshop statt. „ Breakdance ist schwer zu erlernen und bedarf jahrelanger Übung. Ich wollte den Kids Lust aufs Tanzen machen und ihnen neue Schritte beibringen. Wer etwas will, schafft es auch!“, teilte mir der Workshop Leiter mit. Beim Tanzen verschmilzt man zu einer Einheit und muss sich auf seine Tanzpartner verlassen können und trotzdem trägt jeder mit seinem individuellen Stil etwas zum Gesamtbild bei. Ein schöner Weg, um zu zeigen, dass man gemeinsam etwas erreichen kann und mit Individualität zu etwas ganz besonderem beiträgt.

Unter anderem wurden auf der Piazza auch sportliche Aktivitäten, das individuelle gestalten von Schirmen, eine „Meinungswand“, eine Interviewecke und das Herstellen von Festivalfarben aus Schulkreide und Maismehl unter dem Namen „Holi-Shit“, angeboten.

Gegen 17 Uhr wurden die Ergebnisse der Workshops kurz auf der Piazza vorgestellt. Der Hip Hop Kurs tanzte eine neu einstudierte Choreographie und die Teilnehmer des Workshops „Holi-Shit“, warfen ihre selbst zusammengestellten Farben in die Luft und erzeugten somit, für einige Momente, ein wunderschönes, buntes und Individuelles Bild. Auch hier wurde wieder gezeigt, dass das Zusammenspiel der einzelnen ein buntes Bild ergibt.

Das Fest „Schöner leben ohne Nazis“ war ein voller Erfolg und hat allen deutlich gemacht, dass niemand ausgeschlossen werden darf, nur weil er anders ist, als wir selbst. „Zusammen sind wir bunt!“

Veröffentlicht
27. September 2017
Redaktion LDVC