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Meerrettich-Eis mit grünem Pfeffer

Beinahe wäre die Internatsreise in diesem verregneten Sommer ins Wasser gefallen. Seit langem war der Platz an der Ostsee gebucht, da kam wenige Tage vor der Reise die Absage. Aufgrund nicht erfüllter Brandschutzauflagen sei die Betriebserlaubnis in der Jugendherberge nicht erteilt worden. Nach dem Schock die Hektik. Quasi in letzter Minute wurde nach angestrengter Suche eine neue Herberge in das noch nicht einmal anderthalbstündig entfernte Prebelow gefunden. Nicht nur das Inventar Jugendherberge verströmte einen lange vermissten DDR- Flair und die Kinder und Jugendlichen monierten die fehlende W-Lan Geschwindigkeit. Aber wie jede Seite hatte diese auch ihr Gutes. In der idyllisch gelegenen Anlage beobachteten selbst die älteren Jugendlichen stundenlang Waschbären oder filmten fasziniert die Krötenwanderung. In der Nähe gab es einen schönen See und viele Badestellen. Die meiste Zeit war die Gruppe aber ohnehin mit ihren drei Betreuern, Diana Kühn, Nils Jungius und Marco Hadorf unterwegs, ob bei schlechten Wetter im Kino oder in den Galerien und Museen, etwa in Rheinsberg. Bei Sonnenschein ging es dann zum Baden auch mal an die Ostsee, dann zum Affenpark nach Malchow, wo Schlüssel, Brillen, Handys, Mützen, Taschen wieder mal Ziele der Affen waren, oder zur Sommerrodelbahn. Die Sommerrodelbahn lohnte sich, so das Fazit der Jugendlichen, wenn man nur zögerlich die Bremse nutzte und dann eine Sechserkarte hatte. Beim Besuch der kleinsten Eismanufaktur „Eis-Zauberei“ in Rheinsberg konnte zwischen 365 verschiedenen Eissorten ausgewählt werden. Wobei Meerrettich, grüner Pfeffer, Karotte und Petersilie natürlich recht gewagt sind. Jeder konnte sich sein Eis selber kreieren. Mit der Zange wurde der Eisblock in den Trichter geworfen, angedrückt, dann Möhre mit Banane rein. Die Auswahl der Sorten dauerte meist freilich recht lang. „Jetzt noch schnell ein Foto vom eigens produzierten Eis“, meint Jamil und verteilte- flopp- dabei alles auf den Boden. Ein Ersatzeis gab`s dann freilich auch nicht mehr. Auch in diesem Jahr ging es noch einmal zur Slawenburg nach Neustrelitz, wo sich jeder verschiedene Andenken, etwa Slawentaler aus Ton, Anhänger oder selbstgeschnitzte Figuren aus Speckstein basteln konnte.

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht
1. September 2017
Redaktion LDVC